Wertschätzung am Tüttensee

💛 Was ist Wertschätzung?

Wertschätzung heißt: Etwas als bedeutsam erkennen – und sich ihm mit Achtung zuwenden.
Nicht aus Pflicht, sondern aus innerem Antrieb.

Es ist ein stilles „Danke“, das nicht laut werden muss.
Ein Moment, in dem man spürt: Das hier ist nicht selbstverständlich.

Wertschätzung meint nicht nur: mögen.
Sondern: wirklich sehen – und den Eigenwert anerkennen.
Eines Menschen. Eines Ortes. Einer Geste.

Wer wertschätzt, bleibt vielleicht einen Augenblick länger stehen.
Und hört hin, bevor er handelt.

Der Tüttensee ist kein spektakuläres Ausflugsziel. Kein Hotspot. Kein Instagram-See. Und genau das macht ihn so besonders. Hier spürt man, was Wertschätzung wirklich bedeutet: nicht das, was laut beworben wird, sondern das, was still berührt. Der See lädt uns ein, hinzuschauen – auf das, was da ist, und auf das, was bleibt, wenn wir lernen, mit Achtung zu begegnen. Wertvoll ist hier die Stille, in der man sein eigenes Denken wieder hört. Das Wasser, das nicht nur spiegelt, sondern verbindet – Mensch, Tier, Landschaft.

Die kleine Weide, die zeigt, dass Nutzland auch Schönheitsland sein kann. Die alten Bäume, deren Wurzeln uns lehren, was Halt heißt. Die Libelle am Schilf, die keiner fotografiert – und trotzdem da ist. Der Weg um den See, den so viele Menschen gehen – leise, regelmäßig, unauffällig. Wertschätzung heißt hier nicht nur genießen, sondern auch bewahren. Nicht nur fordern, sondern auch zurücklassen – Raum, Ruhe, Respekt. Wer den Tüttensee besucht, begegnet mehr als einem Naturraum. Er begegnet einer Landschaft, die Vertrauen schenkt – in unsere Fähigkeit, achtsam zu leben. Wertschätzung ist hier kein großes Wort – sie zeigt sich im langsamen Gehen, im Nicht-Plastik-Mitbringen, im freundlich Zurücktreten, wenn ein Tier vorbeizieht.

Wer den Tüttensee mit offenen Augen besucht, geht nicht mit mehr, sondern mit weniger – aber dieses Weniger ist kostbar. Wertschätzung beginnt dort, wo wir aufhören zu nehmen – und anfangen, da zu sein.

WIM – Am Tüttensee