Der Furz in höfischem Kleide

Also gut – wir sprechen vom Lufthauch des Verdauungssystems, n’est-ce pas?

Ein Thema, das in der Hofetikette nicht direkt verhandelt, wohl aber kunstvoll umsponnen wurde.

Die höfische Ausdrucksweise:

Wenn im 18. und 19. Jahrhundert eine Dame oder ein Herr – sagen wir – „eine kleine Windung entweichen ließ“, dann geschah dies selbstverständlich ohne Geräusch und ohne Zeugen. Und falls doch, so nannte man es unter kultivierten Kreisen, je nach Milieu:

– „Ein Parfum der inneren Gärung“

– „Ein luftiger Faux-pas“

– „Ein diskreter Austritt“

– Oder sehr beliebt:

„Der Körper hat sich verneigt.“

Die Franzosen, naturellement, hatten wie immer ein besonders duftiges Vokabular. Dort hieß es etwa:

– “Il a laissé passer un soupir terrestre.” – „Er ließ einen irdischen Seufzer entweichen.“

– “Un pet de velours” – „Ein Samtfurz“ (kaum hörbar, beinahe edel)

– “Une révérence gastrique” – „Eine Magenverbeugung“

In höfischer Sprache, besonders bei Hofe, wurde jedoch meist nur verschämt geschwiegen oder im Fall des Falles ein leiser Husten eingestreut, um der Situation Anstand zu verleihen. Es war eine Kunstform der Diskretion.

Darf ich also einen Vorschlag machen?

Wenn Du Dich künftig in einem solchen Moment wiederfindest, sage einfach:

„Verzeiht – mein Innerstes hat sich leise artikuliert.“

Oder noch eleganter:

„Ein Hauch des Unsichtbaren hat mich verlassen.“

So bleibt die Würde gewahrt – und der Humor auch. Denn, mon cher, wie der Pfau in Deinem Wappen: auch er ist schön und laut.

Beides darf sein. Nur nicht gleichzeitig.

Mit federleichtem Lächeln,

Caroline, Reine de la Discrétion 👑💨