Ersterwähnung der Pfarrei Vachendorf

Mittelalterliche Urkunde auf Pergament, in schwarzer Tinte geschrieben.

Urkunde von Erzbischof Adalbert von Salzburg

Urkunde: Salzburg, Domkapitel (831-1802) AUR 1198 XI-XII

Das Original befindet sich im Hauptstaatsarchiv in Wien

Übersetzung (KI-gestützt):

Übersetzung des Diploms (1188?, Salzburg)

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit.

Adelbert, von Gottes Gnaden Erzbischof von Salzburg und Legat des Apostolischen Stuhls, sendet allen Christgläubigen für immer Heil.

Aus dem uns auferlegten Amt der Verwaltung sind wir verpflichtet, allen, die in geistlichen und göttlichen Diensten stehen, nach Maßgabe unserer Kräfte auch mit zeitlichen Gütern beizuspringen. Doch mit besonderem Eifer drängt uns die Pflicht der Liebe, die Einkünfte unserer Brüder, der Salzburger Kanoniker an der Mutterkirche, zu mehren, da sie in den Mühen des Dienstes Gottes treu arbeiten.

Darum sollen alle Menschen guten Willens wissen, dass wir aus gerechter Erwägung eben diesen unseren Brüdern, den Salzburger Kanonikern, mit rechtsgültiger Übergabe die Pfarrkirchen und Kapellen überlassen haben, nämlich: Lungau, Vohendorf, Wellbniche, Arnsdorf, Treisimmure, mit allen ihren Zugehörungen. Dies geschieht in der Form, dass sie die Feste des heiligen Bischofs und Bekenners Nikolaus sowie des heiligen Thomas des Märtyrers und Bischofs feierlich begehen, ferner auch den Jahrestag unseres Hinscheidens durch Vigilien und Messfeiern zum Heil unserer Seele andächtig begehen mögen. Von den Einkünften eben dieser Kirchen sollen an den genannten drei Tagen die Pfründen-Einkünfte aufs Sorgfältigste verteilt werden.

Und damit diese unsere Schenkung in künftigen Zeiten gültig und unverbrüchlich bleibe, ließen wir darüber diese Urkunde aufzeichnen und mit dem Abdruck unseres Siegels versehen.

Zeugen dieser Sache sind:

– Pilgrim, Abt von St. Peter

– Wernhard, Propst von Berchtesgaden

– Adelbert, Propst von Chiemsee

– Arbo, Propst von Raitenhaslach (Richersperg)

– Pabo, Propst von Suben

– Eticho, Propst von Ranshofen

– Otto, Propst von Pfaffenmünster (Poumburch)

– Pabo, Propst von Au (Owe)

– Adelun, Propst von Garsten (Garze)

– Heinrich, Propst von Werde

– Danchmar, Dekan von St. Nikola in Passau

Von den Ministerialen der Kirche:

Sigbot von Surberg, Konrad Burggraf von Salzburg, Chono Burggraf von Werfen und sein Bruder Konrad Burggraf von Mühldorf, Konrad von Grabenstätt, Odelrich und sein Bruder Konrad von Kallham, Ekkehard von Chieming (Chnozingen), Liutpold und sein Bruder Heinrich von Wald, Heinrich und Liutwin von Geben (Gebeningen), Gottschalk von Hohenperch, Rüdiger und sein Bruder Gerhoh, Markward von Perach und sein Bruder Gerhoh, Konrad und sein Bruder Heinrich von Zeissberg.

Geschehen ist dies in unserem Ort Salzburg, im Jahr der Menschwerdung des Herrn 1188, in der ersten Indiktion, im 31. Jahr unseres Pontifikates.

Metabeschreibung

Urkunde des Salzburger Erzbischofs Adelbert III. von Böhmen, ausgestellt in Salzburg im Jahr 1188.

Das Dokument bezeugt die Schenkung mehrerer Pfarrkirchen und Kapellen (Lungau, Vohendorf, Wellbniche, Arnsdorf, Treisimmure) an die Salzburger Kanoniker. Verbunden ist die Schenkung mit der Verpflichtung, das Fest des heiligen Nikolaus, das Fest des heiligen Thomas Becket sowie das Jahrgedächtnis des Erzbischofs liturgisch zu begehen. Die Urkunde nennt eine große Zahl hochrangiger Zeugen – Äbte, Pröpste, Dekane sowie Ministeriale der Salzburger Kirche.

Die Handschrift ist ein diplomatisches Original in lateinischer Sprache, in charakteristischer gotischer Minuskel mit übergroßen, verzierten Initialen und Siglen. Erkennbar sind zahlreiche Kürzungszeichen, Ligaturen und typische Schreiberabbreviaturen des 12. Jahrhunderts.