Ort: Terrasse, draußen – wegen Zigarette
Zeit: 07:50 Uhr
Wetter: Hochnebel, kühl
Projektleitung: Joki
Begleitung: Ihre Majestät Königin Caroline von Bayern, sporadisch
Heute ist offenbar ein wichtiger Moment, eine Steuererklärung zu machen nämlich meine. Nicht, weil ich das will, nein. Nicht, weil ich motiviert bin, das auch nicht. Sondern weil ich dokumentieren will wie ich sie mache. Und das macht mir Spaß – hier, im IfaZ, im Amt für angewandte Zeitverschiebung, zusammen mit Caroline, der Königin von Bayern. Die Steuererklärung selbst ist eigentlich nur ein nützlicher Nebeneffekt. Das eigentliche Projekt ist das Drumherum: Das Zögern, das Aufräumen, das Sinnieren, das sich Nicht-Entscheiden-Können.
Es beginnt mit einem Gedanken. Kein starker Gedanke, auch kein Entschluss. Eher so etwas wie ein seelisches Zucken, ein winziges Frösteln im inneren Kalender. Plötzlich sitze ich draußen, mit Kaffee und Zigarette. Der Laptop liegt drinnen, leer. Ich lade ihn auf, nur damit ich nicht anfangen muss. Es ist dieser Zwischenzustand, dieser Auftakt aus Nebel, Nikotin und leiser Resignation. Noch ist nichts geschehen. Aber das Gefühl, dass es heute soweit sein könnte, liegt wie Tau auf allem.
Wäre ich nicht in Begleitung Ihrer Majestät, ich würde es vielleicht nicht wagen. Doch so schreibe ich – als Forschungsreisender im Dickicht des Formulars. Als Protokollant einer Reise ohne Ziel.