Alferting, St. Georg am Berg, Altar

Barocker Hochaltar von St. Georg am Berg in Alferting, 1672 von David Degler geschaffen, mit Georg im Kampf gegen den Drachen, flankierenden Märtyrerfiguren und Madonna im Auszug

Hochaltar von St. Georg am Berg, Alferting

Der Hochaltar der Kirche St. Georg am Berg in Alferting stammt aus dem Jahr 1672 und wurde von David Degler, einem bedeutenden Vertreter der Bildhauerfamilie Degler, geschaffen. Er ist ein eindrucksvolles Zeugnis des ländlichen Frühbarock und vereint theologische Klarheit, dramatische Bildsprache und reiches Zierrat zu einem Gesamtkunstwerk.

Predella – das Martyrium des Heiligen

In der Predella ist die Enthauptung des heiligen Georg dargestellt. Hier beginnt die Dramaturgie des Altars: unten das Opfer, das den Heiligen zum Blutzeugen macht. Das Martyrium bildet das Fundament des ganzen Aufbaus – von hier steigt die Heilsgeschichte Stufe für Stufe empor.

Hauptzone – der siegreiche Georg

Über dem Martyrium erhebt sich die monumentale Figur des heiligen Georg hoch zu Ross, im Kampf mit dem Drachen. Diese kraftvolle Skulptur gehört zu den Originalen von Degler und zeigt die typische Handschrift seiner Werkstatt: bewegte Körper, spannungsvoll gebaute Szene, theatralisch und heroisch zugleich. Georg erscheint als Patron und Verteidiger, als Sinnbild des Sieges über das Böse.

Links und rechts flankieren zwei Märtyrerheilige, die Wetterheiligen Paulus und Johannes. Ihre Originalfiguren wurden im 20. Jahrhundert gestohlen; seit 1975 stehen an ihrer Stelle getreue Nachschnitzungen, die das ursprüngliche Ensemble wieder geschlossen wirken lassen.

Auszug – die himmlische Vollendung

Im oberen Teil des Altars thront die Muttergottes mit dem Kind, ebenfalls eine originale Arbeit Deglers. Sie wird von Engeln umgeben und von Strahlenkranz und Ornamenten gerahmt. Damit bildet sie den himmlischen Abschluss des gesamten Altars: über Martyrium und Sieg steht die Vollendung im Himmel, die Fürsprache Mariens.

Zierrat und Gliederung

Der Altar ist von reich geschnitztem Akanthus- und Fruchtwerk durchzogen. Voluten, Engelsköpfe und üppige Girlanden verleihen ihm den festlichen Charakter des Barock. Die Jahreszahl 1672 im Auszug bezeugt die Entstehungszeit und markiert ihn als ein Werk des frühen bayerischen Barock.


Fazit

Der Hochaltar von Alferting entfaltet ein Heiligen-Drama in drei Akten: Martyrium, Sieg und Vollendung. Auch wenn einzelne Figuren durch Diebstahl verloren gingen und später ersetzt werden mussten, bleibt der Altar im Kern ein Werk David Deglers – kraftvoll, feierlich, und zugleich durchdrungen von barocker Sinnlichkeit.