Auf einem nordwärts ansteigenden, nach Nordwesten steil abfallenden Moränenhügel über der Einöde Alferting liegt St. Georg am Berg – landschaftlich markant und seit Jahrhunderten geistlicher Orientierungspunkt der Vachendorfer Großpfarrei. Der Bau bewahrt im Langhaus romanische Mauerreste (12. Jh.); um 1500 entstand der spätgotische Chor mit südlich anschließender Sakristei. In den Jahren um 1660/65 wurde das Langhaus erhöht, eingewölbt und mit einer Westempore versehen; zugleich erneuerte man die Fenster und stattete die Kirche neu aus (Kanzel, Chorgestühl, Chorbogenkreuz sowie Passionsbilder an der Empore).
1718 stürzte der Dachreiter ein; bis 1720 ersetzte man ihn durch den heute prägenden Westturm mit Zwiebelhaube. Die reiche barocke Ausstattung des späten 17. Jahrhunderts – mit Werken aus dem Umfeld David Deglers und Traunsteiner Werkstätten – machte St. Georg in der Barockzeit zu einer bedeutenden Wallfahrtsstätte. Das vierjochige Langhaus wird innen von einem Stichkappengewölbe über einfachen Wandpfeilern gegliedert; der Chor bewahrt seine spätgotische Architektur mit Netzgewölbe. Außen zeigt der Bau unverputzte Tuffquader und ein kräftiges, profiliertes Gesims.
Einbrüche zu Beginn der 1970er‑Jahre führten zu Verlusten am Hochaltar; in den 1990er‑Jahren wurde die Ausstattung sorgfältig restauriert und in ihrem frühbarocken Gesamtbild rekonstruiert. Original erhalten blieben u. a. die Marienfigur als Himmelskönigin sowie Pferd und Drache der Georgsgruppe (die Statue des Ritters ist eine jüngere Ersetzung). Zusammen mit Kanzel, Chorgestühl und einem etwas späteren Seitenaltar vermittelt St. Georg am Berg heute wieder eindrucksvoll die geschlossene Wirkung einer frühbarocken Dorfkirche.
Quelle: Denkmaltopographie (Traunstein), Eintrag „Alferting – St. Georg am Berg“.
Zeittafel
- Romanik – Mauerreste des ursprünglichen Langhauses
- Um 1500 – Errichtung spätgotischer Chor, Sakristei
- 1660/65 – Erhöhung und Einwölbung des Langhauses, neue Fenster, Westempore, Neuausstattung (Kanzel, Chorgestühl, Passionsbilder)
- 1671–73 – Hochaltar (David Degler)
- 1718 – Einsturz des Dachreiters, Ersetzung durch gemauerten Westturm
- 1720 – Westturm mit Zwiebelhaube
- 1971/72 – Verluste durch Einbruchdiebstahl
- 1973–75 – Sanierung innen und außen
- 1990/91 – Rekonstruktion der Altarfiguren, Restaurierung