Stöttham, St. Johann Baptist

Stöttham, Filialkirche St. Johann Baptist, spätgotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit romanischen Resten, umgeben vom Friedhof

Lage und Einbettung

Die Filialkirche St. Johann Baptist liegt idyllisch am Waldrand westlich von Stöttham, umgeben von einer 1751 errichteten Friedhofsmauer. Ihre abgeschiedene Lage macht sie zu einem besonderen Ort im Übergang zwischen Dorf und Landschaft.

Baugeschichte

Der heutige Bau stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Unregelmäßigkeiten im Grundriss deuten auf Mauerwerksreste eines Vorgängerbaus aus dem 14. Jahrhundert. Vermutlich wurde an ein älteres Langhaus ein spätgotischer Chor angefügt. Um 1500 entstand an der Chorsüdseite die Sakristei mit Kreuzrippengewölbe.

Architektur

Die Kirche bewahrt bis heute weitgehend ihre spätgotische Gestalt. Ein seitlich abgesetzter Chorbogen trennt das dreijochige Langhaus vom einjochigen Chor mit 5/8-Schluss. Das gleichmäßig gespannte Parallelrippengewölbe entspringt polygonalen Diensten; die Rippen enden in einfachen Schlusssteinen.

Ausstattung und Veränderungen

  • 1707: Stiftung eines Renaissancealtars aus dem Kloster Baumburg.
  • 1727: Aufstellung der Kanzel.
  • 1843: Einrichtung des Kirchengestühls.
  • 1844: Einbau der Orgel.
  • 1919: Erneuerung der Empore.

Trotz dieser Eingriffe blieb der Charakter des spätgotischen Kirchenraums erhalten.

Kunstwerke

Besonderen Rang besitzt der Renaissancealtar: ein Werk von hoher Qualität, um 1590/1600 in Wasserburg geschaffen, 1707 nach Stöttham übertragen. Ursprünglich für die Prälaturkapelle von Baumburg bestimmt, zeigt er klassizistische Überarbeitungen, vergoldete Dekorelemente, Engelgestalten und Masken.

Als bedeutendstes Einzelwerk gilt der sogenannte Johannesstein (um 1350). Das originale Relief befindet sich heute im Diözesanmuseum Freising; in Stöttham ist eine Kopie in den Altaraufbau integriert.