Christophorus – der „Christusträger“
Der Name Christophorus bedeutet „Christusträger“. Der Heilige gehört zu den volkstümlichsten Gestalten der Legendenwelt: ein Riese, der sich auf die Suche nach dem mächtigsten Herrn machte, bis er schließlich dem Christuskind begegnete.
Die Legende vom Flussübergang
Christophorus stand den Menschen als Fährmann zur Seite. Eines Tages bat ihn ein Kind, es über den Fluss zu tragen. Als er es auf die Schulter nahm, wurde es immer schwerer, bis Christophorus kaum noch das Ufer erreichte. Am anderen Ufer offenbarte sich das Kind als Christus: „Du hast nicht nur die ganze Welt getragen, sondern den, der sie geschaffen hat.“
Märtyrer und Heiliger
Nach der Legende erlitt Christophorus im 3. Jahrhundert den Märtyrertod, wahrscheinlich in Lykien. Historisch greifbar ist er nicht, doch seine Verehrung breitete sich früh aus. Besonders im Mittelalter galt Christophorus als mächtiger Schutzheiliger gegen einen unvorbereiteten, plötzlichen Tod.
Ikonographie
In der Kunst erscheint Christophorus fast immer als Riese mit Baumstamm, der das Christuskind auf der Schulter über einen Fluss trägt. Das Kind hält oft die Weltkugel oder macht die Segensgeste. Manchmal sind kleine Fische, Wellen oder andere Reisende im Bild.
Christophorus in Bernhaupten
In der Pfarrkirche St. Jakobus in Bernhaupten steht eine Figur des hl. Christophorus im Chorraum (rechte Seite, Mitte; Mitte 17. Jahrhundert, nach Bomhard). Sie reiht sich ein in das Ensemble von Heiligenfiguren, das den Gläubigen Schutz und Fürsprache zusicherte. Christophorus wurde hier besonders als Patron der Reisenden und Pilger angerufen – ein starkes Motiv in einer Zeit, in der jeder Weg Gefahren barg.
Bedeutung bis heute
Christophorus ist Patron der Reisenden, Autofahrer, Seeleute und Pilger. Sein Bild an Kirchen und Brücken galt über Jahrhunderte als sicherer Schutz auf Reisen. Auch heute noch tragen viele Menschen Christophorus-Medaillons bei sich, wenn sie unterwegs sind.