Irmengard von Frauenchiemsee, (Seelige)

Fotorealistische Darstellung der seligen Irmengard von Frauenchiemsee als Äbtissin mit Abtsstab und Kirchenmodell am Chiemsee, freundlich lächelnd

Herkunft und Leben

Irmengard wurde um 833 geboren, als Tochter des ostfränkischen Königs Ludwig des Deutschen und Enkelin Karls des Großen. Sie wuchs im Umfeld der karolingischen Herrscherfamilie auf, erhielt eine sorgfältige Bildung und war in den politischen und geistlichen Strukturen ihrer Zeit bestens eingebunden.

Äbtissin von Frauenchiemsee

Um 850 wurde sie Äbtissin des Benediktinerinnenklosters Frauenchiemsee, das auf der Insel im Chiemsee gegründet worden war. Unter ihrer Leitung blühte das Kloster auf: es erhielt Schenkungen, wurde wirtschaftlich gesichert und geistlich geprägt. Irmengard verband adelige Würde mit klösterlicher Demut – sie war „Herrin und Mutter“ für die Gemeinschaft der Nonnen.

Legende und Nachruhm

Sie galt als fürsorglich, gerecht und mildtätig. Ihre Nähe zu den Menschen, ihr Einsatz für Arme und Kranke machten sie schon zu Lebzeiten verehrungswürdig. Bald nach ihrem Tod um 866 begann ihre lokale Verehrung. Man erzählte von Wundern an ihrem Grab und sah sie als Fürsprecherin für das Land und die Menschen rund um den Chiemsee.

Verehrung

Irmengard wurde zur „Patronin des Chiemgaus“. Ihr Grab im Münster Frauenchiemsee wurde Wallfahrtsort. 1929 sprach Papst Pius XI. sie selig. Bis heute wird sie besonders am Chiemsee verehrt, mit Festtagen und Prozessionen, die ihre Bedeutung für die Region lebendig halten.

Ikonographie

In der Kunst erscheint Irmengard meist in Ordenskleidern, oft mit Abtsstab oder Kirchenmodell in den Händen – Zeichen ihrer Rolle als Äbtissin und Klostergründerin. Manchmal trägt sie auch eine Krone oder ein Diadem, als Hinweis auf ihre königliche Herkunft.