Johann Mießgang wurde am 22. September 1634 in Laufen geboren. Seine Eltern waren Veit und Maria Mießgang. Im Jahr 1663 zog er nach Traunstein, wo er das Bürgerrecht erhielt – ein Privileg, das ihm vermutlich deshalb gewährt wurde, weil in der Stadt kein Bildhauer ansässig war. Im selben Jahr heiratete er die Traunsteiner Bürgertochter Elisabeth.
In den folgenden zehn Jahren entfaltete Mießgang in Traunstein eine rege künstlerische Tätigkeit. Er schuf Altarskulpturen, Heiligenfiguren und Prozessionsgeräte für zahlreiche Kirchen in der Region. Werke sind unter anderem in Ruhpolding-Urschlau, Rottau, Eisenärzt-Hörgering und in Traunstein selbst nachweisbar. Besonders hervorzuheben ist die Madonna mit Kind in der Abendmalkapelle in Traunstein, die 1671 entstand. Viele dieser Arbeiten werden heute stilistisch dem Bildhauer Bomhard oder vereinzelt Anton Rosenegger zugeschrieben, was auf die Nähe der Werkstatttraditionen hinweist.
Nach rund einem Jahrzehnt verließ Mießgang Traunstein wieder. Er legte das Bürgerrecht nieder und kehrte in seine Heimatstadt Laufen zurück. Dort verliert sich seine Spur; über sein weiteres Leben und den genauen Zeitpunkt seines Todes ist nichts bekannt. Sicher ist nur, dass er nach 1673 verstorben ist.
Noch vorhandene Werke:
1670 Ruhpolding, Urschlau, 2 Hochaltarfiguren, Hl. Anna und Joachim, (Zusch. Bomhard)
1670 Rottau, Pfarrkirche, 3 Figuren für den Hochaltar, (Zuschr. Bomhard)
1670 Eisenärzt-Hörgering, Hl. Joseph, (ehedem Haslach). (Zuschr. Bomhard)
1671 Traunstein, Abendmalkapelle, Madonna mit Kind, (ehem. Haslach) (Bomhard)
16… Siegsdorf, St. Johann, 2 Leuchterengel, (verm. Zusch. A. Rosenegger)
16… Traunstein, Aukirche, 2 Prozessionsstangen, (verm. Zusch. A. Rosenegger)
16… Siegsdorf, St. Johann, segnendes Jesukind, (verm. Zusch. A. Rosenegger)
16… Erlstätt, Pfarrkirche, Prozessionskruzifix, (Zuschr. Bomhard)
16… Marwang, Filialkirche, 2 Figuren Hl. Benno und Rupert, (Zuschr. Bomhard)
16… Reit im Winkl, Pfarrkirche, Pieta, (Zuschr. Rosenegger)
Quelle: Albert Rosenegger, Kreisarchiv