Amort Caspar, der Ältere, Hofmaler des Barock

Beruf/Rolle: Kunstmaler
Geboren: 1612-00-00 in Jachenau, Lenggries/Walchensee
Verstorben: 1675-03-07 in München
Kaspar Amort der Ältere (1612–1675), Münchner Hofmaler, verband italienisches Licht und Farbe mit bayerischer Bildsprache. Er schuf Altäre, Fresken und Bühnenbilder, darunter auch die Zeichnung für den Altar von Einharting

Kaspar Amort der Ältere – Ein barocker Hofmaler in München

Kaspar Amort der Ältere (1612–1675) gehört zu den prägenden Künstlern des bayerischen Barock. Geboren in der abgeschiedenen Jachenau im Oberland, führte ihn sein Weg früh nach München, wo er ab 1631 bei Johann Donauer dem Älteren in die Malerei eingeführt wurde. Schon als junger Künstler zog es ihn nach Italien: Ab 1633 durfte er, gefördert vom Münchner Hof, in Venedig und Rom die großen Meister studieren. Besonders die Hell-Dunkel-Wirkungen der Caravaggisten prägten ihn tief.

1640 Bürger in München. 1642 ernannte ihn Kurfürst Ferdinand Maria zum Hofmaler. Von da an war Amort in die Repräsentations- und Sakralkultur Münchens fest eingebunden. Er schuf Altargemälde für die Frauenkirche, Fresken für Klöster und Kirchen in Bayern sowie Szenendekorationen für höfische Opern, Schauspiele und prunkvolle Feuerwerke. Damit war er nicht nur Maler im engeren Sinn, sondern auch Architekt des barocken Welttheaters, in dem Liturgie, Fest und Macht eine Einheit bildeten.

Seine Werke zeichnen sich durch eine dramatische Lichtführung, tiefe Farbigkeit und eine bildhafte Theatralik aus. Man spürt in ihnen den Einfluss Italiens, aber auch eine eigenständige Übersetzung in die bayerische Bildsprache. Amort bewegte sich im Spannungsfeld von kirchlicher Auftraggeberschaft, höfischem Repräsentationsbedürfnis und der persönlichen Suche nach Ausdruck.

Als Familienvater von neun Kindern – darunter die Söhne Kaspar und Ernst Lukas, die ebenfalls Maler wurden – schuf er eine kleine Künstlerdynastie. Bis zu seinem Tod 1675 in München blieb er eng mit dem Hof und den großen Kirchenprojekten der Stadt verbunden.

Kaspar Amort der Ältere verkörpert die barocke Idee, dass Kunst nicht nur schmückt, sondern Wirklichkeit erschafft. Seine Malerei, seine Dekorationen, seine theatralischen Entwürfe sind Spuren einer Epoche, die in Bildern dachte – und durch Bilder herrschte.

Nach einem seiner Entwürfe wurde der Einhartinger Hauptaltar gefertigt und (wohl) von Adam Hartmann, Wasserburg figürlich ausgestattet.