„Sehet euch um: kein Dom, kein Kloster, kein Palast – sondern ein Gotteshaus für das Dorf, schlicht und klar.
Und doch, ihr merkt es wohl: für drei oder vier Höfe ist sie groß geraten, zu groß für eine bloße Hofkapelle. Warum also steht sie hier? Ich sage euch: weil der Ort selbst Kraft trug, schon bevor Mauern ihn fassten. Vielleicht war es ein heiliger Platz, vielleicht eine Gestalt, die hier verehrt ward, ehe man ihr den Namen Margareta gab.
Margareta, die den Drachen bezwingt, die Frauen in Geburtsnöten beisteht – sie passt zu diesem Ort. Und sehet: in den Bildern dieser Kirche sind Frauen oft zu finden, Heilige und Märtyrerinnen, gleichrangig neben Männern. Das Weibliche war nie fern, es blieb, leise und beharrlich.
Doch vor allem spricht hier das Einfache. Dicke Mauern, kleine Fenster, wenig Zier – gebaut von Bauernhand, mit Kalk und Stein, mit Schweiß und Hoffnung. Eine Kirche, die nah am Leben steht.
Später hat der Barock sie mit Gold gekleidet – das ist seine Sprache. Aber darunter bleibt der erste Ton hörbar: schlicht, naturverbunden, echt.
Und so, meine ich, hat dieser Ort bis heute Kraft. Nicht durch Pracht, sondern durch Wahrheit. Eine Kirche, die nicht fern ist, sondern mitten im Leben.“
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